Wie ich mit Teams arbeite
Respektvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe, unterstützend und konsequent
Damit Teams gut funktionieren, ihre Aufgaben erfüllen können und effizient sind, brauchen sie manchmal Unterstützung. Das Gleiche gilt für Teamleiter, Bereichs- und Abteilungleiter und ihre Arbeit mit Teams. Eine Beitrag darüber, wie ich arbeite - mit praktischen Beispielen.
Wenn ich mit Teams arbeite, geht meistens eine praktische Herausforderung voraus: Etwas funktioniert nicht im Unternehmen, der Kunde ist unzufrieden, es gibt eine allgemeine Unzufriedenheit, Fachkräfte verlassen das Unternehmen, Abläufe stocken. Deshalb klären wir zunächst in Gespräch: Was sind die Herausforderungen? Wo haben Sie einen Bedarf? Was ist Ihre Sicht auf die Fragestellung?
Davon abhängig wähle ich meine Vorgehensweise. Die nachfolgenden Arbeitsmethoden wirken dabei sowohl alleine als auch in Kombination.
Die Methoden
Leitfadengespräche
Ich spreche mit jedem Teammitglied. Je nach Fragestellung auch mit Menschen außerhalb des Teams, um eine Außensicht zu bekommen. Wir sprechen einzeln. So erhalte ich die Sicht jeden Mitarbeiters und jeder hat die gleiche Möglichkeit, sich einzubringen - auch die stilleren Menschen. Ich frage zum Beispiel, welche Aufgaben der Einzelne hat, was er im Alltag tatsächlich tut, wo er in seiner Arbeit Schwierigkeiten erlebt - ergebnisoffen und ohne Wertung.
Die ersten Gespräche sind breit angelegt. Wir lernen uns kennen. Habe ich mit drei bis vier Leuten gesprochen, beginnen sich Themen oftmals zu wiederholen. Dann weiß ich, dass ich auf der richtigen Spur bin. Ich werde zum Spurenleser und gehe der Fährte nach: Gibt es Schwierigkeiten in den Abläufen? Sind die Prozesse klar? Gibt es ungeklärte Konflikte im Team? Fehlt es an Kommunikation und Abstimmung? Ist die Strategie des Unternehmens bekannt - und die Aufgabe des Teams und des Einzelnen? Sind die Rahmenbedingungen gut oder fehlt es an Strukturen, an Arbeitsmittel, an Transparenz ... und, und, und? Wichtig ist auch zu hören, was nicht gesagt wird.
Erfahrungsgemäß zeigen sich viele Symptome, die auf wenige Ursachen zurückzuführen sind. Diese möchte ich finden. Als Außenstehende habe ich es leichter, Strukturen zu erkennen und vorbehaltlos zuzuhören und zu agieren.
Am Ende ist es sinnvoll, die Erkenntnisse ins Team zurückzugeben. Denn ich habe zwar mit allen Leuten geredet - dadurch haben die Teammitglieder aber noch lange nicht miteinander gesprochen. Danach erarbeite ich gemeinsam mit dem Team Handlungsmöglichkeiten, die Sie als Unternehmen eigenständig umsetzen können - oder mit mir als Unterstützung.
Projektbegleitung
Ich begleite das Team eine zeitlang und nehme an seinem Arbeitsalltag teil. Das heißt: Ich habe einen Arbeitsplatz vor Ort, nehme an Besprechungen teil, beobachte die Arbeitsmethoden, Vorgehensweisen und die Zusammenarbeit, frage nach, begleite auf Wunsch Termine und unterstütze. Der Übergang zum "Training on the job" ist hier fließend.
Ich erfahre dadurch zum Beispiel, wie Kommunikation stattfindet: Was sprechen die Menschen miteinander? Wie tun sie das? Ich erlebe, welche Prozesse es gibt: Ich frage nach, warum sie Dinge tun, wie sie sie tun. Oder warum sie sie nicht tun. Ich erkenne Muster und hinterfrage sie. Ich spüre, ob Führung erlebbar ist, wie sie wahr- und angenommen wird. Ich schaue darauf, ob die Persönlichkeiten zueinander und zu ihren Rollen und Aufgaben passen.
Beispiele aus meiner Praxis:
- Ich befinde mit in einer Projektbegleitung beim Kunden und beobachte, dass die Kollegen dort zwar miteinander reden - aber nicht, um ein gemeinsames Ergebnis zu erzielen, sondern lediglich, um den anderen von der eigenen Meinung zu überzeugen. Ich schalte mich ein und spiegele es den Beteiligten. Es gibt kurze Trainingssessions.
- Ich stelle fest, dass im Team keine strategische Führung durch die Unternehmensleitung zu spüren ist. Die Unternehmensleitung ist überrascht, denn sie bemüht sich um eine klare Sprache und hat das Empfinden, sie führe deutlich. Gemeinsam erarbeiten wir eine wirksame Kommunikation, die ein gutes und starkes Miteinander bringt.
- Ich beobachte, dass ein Teammitglied die Zusammenarbeit meidet, obwohl sie aus der Sache heraus geboten wäre. Ich frage nach und bekomme die Antwort: "Der Kollege will es sowieso anders haben. Der hält mich für unfähig." - "Hat er Ihnen das gesagt?" - "Nein, aber das merkt man doch." - "Sie denken also, dass der Kollege denkt, dass Sie nicht kompetent sind." - "Genau." - "Und er denkt, dass Sie denken, dass er ein Ignorant ist." - Er lacht und meint, vielleicht solle man mal miteinander reden. Ich biete an zu moderieren.
- Ich beobachte, dass ein Mitarbeiter sich immer wieder verzettelt. Ich suche das Gespräch mit ihm, schaue mir die Aufgabenstellungen und die Rahmenbedingungen an. Ich stelle fest, dass der Mitarbeiter hervorragende fachliche Kompetenzen hat, dass seine Persönlichkeit aber nicht für die direkte Projektarbeit am Kunden geeignet ist: Er arbeitet gern in die Tiefe, schaut auf Details, ist Perfektionist, die Kommunikation konzentriert sich auf Einzelheiten, nicht auf das Ganze. Der Kunde braucht aber einen Macher an seiner Seite, einen starken Umsetzer, der vor allem das Ergebnis im Blick hat - auch auf Kosten von Details. Gemeinsam mit der Teamführung schaffen wir eine Stellenstruktur, die den Persönlichkeiten im Team besser gerecht wird, so dass jeder die Rolle hat, die seinen Stärken entspricht.
Begleitung der Führungskraft
Alternativ oder ergänzend zur Teambegleitung begleite ich die Führungskraft. Wir entwickeln gemeinsam den Führungsstil, die Haltung als Führungskraft und arbeiten an konkret Erlebtem. Ich gebe Halt und Orientierung in kritischen Situationen, treibe die persönliche Entwicklung voran und helfe, die eigene Positionierung ebenso wie das beste Zusammenspiel zwischen Team und Teamführung zu etablieren.
Gemeinsam schauen wir auf die Rolle der Führungspersönlichkeit in ihrer Funktion als Vorgesetzte*r, Koordinator*in, Kontrolleur*in, Innovationskraft, Trainer*in und Vermittler*in in Beziehung zu den Mitarbeitern, Führungskollegen und der Unternehmensleitung.
Auf Wunsch leiste ich auch praktische Unterstützung: Ich erarbeite gemeinsam mit Ihnen die Gesprächsführung für Termine, erarbeite oder lektoriere Präsentationen und spiegele die Gedanken- und Bedürfniswelt des Gegenübers. Wir besprechen Vorgehensweisen und ich arbeite zu.
Workshops
In der Arbeit mit Teams ist es sinnvoll, dass das Team zusammenkommt, um Regeln zu entwickeln, eine gemeinsame Haltung zu finden, Handlungsweisen abzustimmen und sich kontinuierlich zu verbessern. Hier finden Sie mehr Informationen zum Einsatz von Workshops.
Minisessions
Minisessions sind kleine Wissenseinheiten von einer bis zwei Stunden, in denen ich Teammitglieder einzeln oder in Kleingruppen schule. Devise: Kleine Impulse, große Wirkung. Das Format lässt sich gut in den Arbeitsalltag integrieren, denn es bindet nicht das ganze Team für einen mehrstündigen oder -tägigen Zeitraum, sondern kann zwischendurch stattfinden.
Beispiele:
- Kundenzentrierte Gesprächsführung
- Sinnvoll delegieren
- Führen mit Auftrag
- Wertvoll für den Anderen sein
- Zeitmanagement und Priorisierung
- Mit Storytelling besser erklären
- [Ihr Thema]
Die Einheiten sind kurz, knackig und praxisorientiert. Der Inhalt ist kleinschrittig aufbereitet und sofort anwendbar. Ich empfehle, eine Reihe von Terminen aufzusetzen. So besteht die Möglichkeit, Inhalte aufeinander aufzubauen, über Lern- und Anwendungserfahrungen zu sprechen und sie zu verfestigen.
Meine Philosophie
Wenn ich mit Teams arbeite, sehe ich zwei Seiten: Das, was das Unternehmen erwartet und braucht - und die Menschen, die diese Leistung erbringen sollen.
Mehrwert durch das Zusammenspiel
Leistung entsteht durch den Einzelnen, seinem Können und der Zeit, die er investiert. Sie entsteht auch aus der Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeiter*innen. Sie kennen das aus dem Sport: Top-Spieler nützen nichts, wenn sie keine Mannschaft formen, die sich gegenseitig unterstützt. Sie Spieler müssen ihre Laufwege kennen, Spielzüge haben und einen Spirit aufbauen, der sie auch durch schlechte Phasen trägt. Erfolg kommt aus dem Team - und nicht, in dem sich ein Einzelner auspowert.
Respekt
Dazu gehört Wertschätzung und Augenhöhe. Wenn ich in ein Team komme, bin ich jedem Einzelnen gegenüber aufgeschlossen, unabhängig von Hierarchie und Position in der Gruppe.
Blick auf die Persönlichkeit
Stellenbesetzung erfolgt nach fachlicher Qualifikation. Ich schaue zusätzlich auf eine optimale Passung in der Persönlichkeit und auf die Rolle des Einzelnen im Kontext des Teams: Passt die Persönlichkeit zu den Aufgaben? Ist der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin extrovertiert oder introvertiert, ein Impulsgeber, ein Umsetzer oder ein analytischer Denker? Was wird an welcher Stelle benötigt? Wo kann sich der Einzelne am besten entfalten und erlebt die höchste Arbeitszufriedenheit - und ist auch am wertvollsten für das Unternehmen?
Dabei orientiere ich mich an erprobten Modellen aus der Persönlichkeitspsychologie, meine sozialpsychologische Ausbildung und meine Erfahrung aus fünfzehn Jahren Projektgeschäft.
Etwas Neues beginnen = das Alte verabschieden
Wandelt sich ein Unternehmen, geht der Blick nach vorn. Das ist gut, richtig und unternehmerisch geboten. Bevor Menschen allerdings etwas Neues beginnen können, müssen sie Altes loslassen. Dazu benötigen sie einen sanften Schubs, etwas Zeit und auch die Möglichkeit, das Alte und das Erreichte zu würdigen und als Teil ihres Selbst zu integrieren. Konflikte - mit sich selbst und mit Anderen - müssen beigelegt werden, damit sich alle Kraft und Energie auf das Neue richten kann und neue Denk- und Handlungsmuster entstehen. Ich helfe loszulassen.
Empathische Konsequenz
Zu einer guten Arbeit mit Menschen gehört Empathie. Ich versetze mich in die Rolle des Gegenübers: des Teammitglieds, der Teamleitung, der Unternehmensleitung und ihren Bedürfnissen. Auf Basis dessen erarbeiten wir gemeinsame, realistische Ziele, Meilensteine und die optimale Entwicklung.
Ich bin allerdings auch konsequent: Wenn ich sehe, dass ein Verhalten das Team nachhaltig schädigt, dass es nachteilige Gewohnheiten gibt, dass Rahmenbedingungen fehlen oder die Passung unter den Mitgliedern nicht stimmt, spreche ich dies an und berate entsprechend. Ich agiere mit empathischer Konsequenz: respektvoll gegenüber dem Menschen und stringent mit Blick auf das Ziel.
Mut machen und unterstützen
Oft wissen Menschen, dass es so, wie sie Dinge tun, nicht funktioniert. Sie wissen aber nicht, was sie besser machen können. Oder sie wissen es, haben aber nicht den Mut für die Veränderung. Oder sie haben den Mut, stoßen aber auf Hindernisse. Hier helfe ich, Wege zu finden, Wege zu gehen, Hindernisse beiseite zu räumen und Tatkraft zu entwickeln.
Was kostet das?
In meiner Arbeit mit Teams arbeite ich überlicherweise auf Basis von Tagessätzen. Wir legen einen Zeitraum und ein Kontingent von Tagen fest, die wir flexibel einsetzen. Der Zeitraum kann zunächst auch kurz sein, so dass Sie meine Arbeit kennenlernen und auf Basis der ersten Beratungserkenntnisse entscheiden können, ob Sie die Zusammenarbeit fortsetzen möchten.
Sie haben Fragen? Sprechen Sie mich gerne an.