AgiLEipzig: Neues Arbeiten, Lego bauen und Motivieren mit Gamification

Veröffentlicht am 13. 12. 2017 von Dr. Vanessa Giese

Blick über Leipzig. Links das Spinlab, wo das AgiLEipzig-Barcamp stattfand

Ende November Woche habe ich wunderbare zwei Tage in Leipzig verbracht: auf dem AgiLeipzig-Barcamp. Eine Nachlese mit Link- und Lesetipps zu agilem Arbeiten, Lego in Unternehmen, Gamification und Unternehmensumbau bei der DB Systel. 

Vorab, für alle, die nicht genau wissen, was ein Barcamp ist:

Barcamp - was’n das?

Barcamp klingt nach "Bar" und "trinken", tatsächlich ist es aber eine Konferenz. Und zwar eine, bei der es vorab kein feststehendes Programm gibt. Jeder, der teilnimmt, gestaltet die Konferenz mit.

Ein Barcamp (häufig auch BarCampUnkonferenzAd-hoc-Nicht-Konferenz) ist eine offene Tagung mit offenen Workshops, deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmern zu Beginn der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden. Barcamps dienen dem inhaltlichen Austausch und der Diskussion, können teilweise aber auch bereits am Ende der Veranstaltung konkrete Ergebnisse vorweisen (z. B. bei gemeinsamen Programmierworkshops). (Wikipedia)

"Ich soll Geld bezahlen, dort hinfahren und weiß nicht, was ich dafür kriege?", fragen Sie jetzt vielleicht. Genau, so ist es. Das Kuriose: Bislang habe ich auf jedem Barcamp, das ich besucht habe, mehr für mein Investment bekommen als auf durchgeplanten Tagungen.

Ein Barcamp startet immer mit einer Sessionplanung: Diejenigen Teilnehmer*innen, die etwas für die Anderen vorbereitet haben, gehen nach vorn und werben für ihre Themen. Das können Erfahrungsberichte sein, Konzepte oder Fragestellungen, die sie mit den Anwesenden besprechen möchte. Finden sich genug Interessenten für ein Thema, ist es angenommen und bekommt einen Raum zugeteilt. Nach der Sessionplanung steht dann das Sessionboard. 

Sessionboard des ersten Tages

Barcamps sind grundsätzlich eine lockere Veranstaltung: Man duzt sich und trägt alles, nur keinen Anzug. Deshalb mag ich sie sehr. Zudem sind Barcamps auf den Dialog ausgerichtet, nicht auf den Vortrag. Die Sessions bewegen sich auf einer sehr praxisnahen Ebene. 

AgiLeipzig, das Barcamp für Product Management, Development and Leadership

In Leipzig ging es um agiles Arbeiten, New Work, flexible Arbeitsformen, Selbstorganisation und gute Führung. Mehr als 150 Teilnehmer*innen aus 70 Unternehmen tauschten sich zu diesen Themen aus und teilten ihre Erfahrungen. 

Die Teilnehmer*innen 2017

DB Systel: Von der Linienorga zu selbstorganisierten Teams

Matthias Patz, Chief Innovation Manager bei der DB Systel, erzählte vom Umbau des IT-Dienstleisters von der traditionellen, öffentlichen Linienorganisation zu einem selbstorganisierten Unternehmen. Ziel: ein Firma, die aus sich selbst heraus innovativ ist. Ein Vorhaben, das Konsequenz und Entschlusskraft braucht - und eine Veränderung im Denken, bei Mitarbeiter*innen und bei den Führungskräften. Denn ein Leitsatz der neuen Organisation ist: „Mein Chef ist mein Dienstleister.“ Ein weiterer: „Ich bin für meine Kompetenzentwicklung selbst verantwortlich.“ Mehr über das Vorhaben der DB Systel. 

Mitarbeitermotivation mit Gamification

André Schmitz von MyToys hat über Gamification in der agilen Welt gesprochen. Die Idee: Menschen motivieren, indem man sich Spielertypen zunutze macht. Hintergrund ist das von Andrzej Marczewski (2015) entwickelte Player Type Framework, nach dem jeder Mensch ein Setting aus Motiven hat, die ihn antreiben. In Spielen lockt man diese Menschen mit entsprechenden Anreizen: Jeder kennt das Super Mario, das Münzensammeln und das Level-Prinzip. 

Gamification ist ein Ansatz, passend zu den menschlichen Motiven Spielattribute zu nutzen, um gemeinsam Ziele zu erreichen: überraschende Entdeckungen, Belohnungen, sozialer Status - wobei nicht jeder Mensch auf jedes Attribut anspricht. Deshalb haben klassische Anreizsysteme oft nicht den gewünschten, durchschlagenden Erfolg in Unternehmen: Vorgesetzte und HR- Abteilungen bieten Mitarbeiter*innen meist nur die Anreize an, auf die sie selbst ansprechen.

Marczewskis Framework hilft, die einzelnen Typen planvoll zu berücksichtigen.

Lego, Columbo und Ideen für Unkreative

Und sonst? Simon Blake von den Launch Labs Berlin hat Ideenentwicklung für Unkreative gezeigt. Conrad Giller hat die Columbo-Regeln für gute Kommunikation vorgestellt. Mit Britta Ollrogge habe ich Lego gebaut - mit Lego Serious Play, der Klötzchenbau-Variante für Unternehmen. Jurgen Appelo hat Veränderung in Unternehmen gesprochen. Und Matthias Patz hat noch einmal zur Marshmallow-Challenge aufgerufen.

Das habe ich gelernt:

  • innerhalb von zehn Minuten 20 Ideen entwickeln - darunter auch richtig gute
  • bewusster Anreize setzen 
  • agil arbeiten geht in jedem Unternehmen, sieht aber auch überall anders aus
  • noch offener in Gespräche gehen
  • Lego im Unternehmen - klingt skurril, kann aber ein ernsthaftes Hilfsmittel sein
  • Außerdem: Unglaublich, welchen Ehrgeiz man beim Klötzchenbau entwickelt! Und beim Spaghettistapeln erst!

Mehr zum AgiLeipzig:

Meine Leistung für Sie: 

Ich unterstütze Sie, Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter*innen weiterzuentwickeln, neue Arbeitsformen und mehr Kommunikation zu etablieren. Sprechen Sie mich an!


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