10 Tipps, mit denen Sie Fortschritt garantiert gegen die Wand fahren

Veröffentlicht am 18. 12. 2020 von Dr. Vanessa Giese

Überall lauern Überraschungen. Nichts bleibt, wie es ist. Da hilft es nur, standhaft zu bleiben! Eine Handreichung für Manager, Politikerinnen und alle, die bewahren wollen, was nicht funktioniert.

1. Weisen Sie an, so viel es geht! 

Damit Wandel garantiert nicht gelingt, sollten die zentralen Entscheider in Ihrer Organisation genau anweisen, was zu tun ist. Wer im Zentrum steht, der kommandiert! Hören Sie bloß nicht auf die kundennahen Einheiten. Das wäre fatal! Denn dann wird am Ende noch so gehandelt, wie der Markt es braucht.

2. Planen Sie lange und ausführlich! Halten Sie dann daran fest! 

Setzen Sie in der Kommandantur auf Plantwirtschaft und Immer-Dagewesenes. Das gibt Sicherheit! Denken Sie lange nach, konzipieren Sie ausführlich, planen Sie weitreichend - und halten Sie dann um jeden Preis daran fest. Denn Geistesgegenwart und vorausschauende Vorbereitung bringen nur Unruhe. 

Auch wenn sich um Sie herum alle Variablen ändern: Bleiben Sie auf jeden Fall beim Bewährten! Das sorgt für Stabilität, und Stabilität braucht es, um aufrecht unterzugehen. 

3. Bauen Sie einen Innovationsstau auf!

Hat sich erstmal ein Innovationsstau angesammelt, ist es umso komplizierter, den Anfang in dem ganzen Kladderadatsch zu finden. Wunderbar! Tipp für den Alltag deshalb: Niemals in kleinen Schritten Verbesserungen angehen! Lassen sie stattdessen neue Möglichkeiten, gesellschaftlichen Wandel und Kundenwünsche erstmal auf sich wirken, gut Ding will Weile haben! Vielleicht ist alles nur vorübergehend - am Ende haben Sie noch vorschnell gehandelt und Geld verpulvert. Wer will sich das vorwerfen lassen!

4. Blenden Sie Fakten und Expertenwissen Aus!

Es mag Schlaumeier geben, die Dinge anders sehen als Sie. Aber was wissen die schon! Diese Leute haben weder Einblick in Ihre internen Abläufe, noch haben sie Ihre jahrzehntelange Erfahrung. Sollten sich dennoch Hinweise mehren, dass Sie auf dem Holzweg sind: Durchhalten! Stabilität ist das A und O, siehe Punkt Zwei.  

Obacht: Auch Ihre eigenen Mitarbeitenden können Schlaumeier sein. Aber wissen die wirklich, was wichtig ist? Mag sein, dass sie gute Praktiker sind. Aber das Management liegt in Ihren Händen, und da bleibt es auch. 

5. Hören Sie auf die Bewahrer!

Sollten Sie doch auf Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hören, dann wenden Sie sich besonders den Skeptikern und Bewahrern zu. Ein offenes Ohr ist wichtig! Es mag ja sein, dass die Mehrheit in Ihrer Organisation darauf brennt, dass sich endlich etwas bewegt - aber es gilt: Wenn nur einer dagegen ist, sollten Sie es lassen. Alles andere bringt nur Ärger. 

6. Schaffen Sie Technik an!

Zeigen Sie dennoch, dass Sie auf der Höhe der Zeit sind und schaffen Sie sinnfrei Technik an. Das beweist, dass Sie ein Macher sind! Wer behauptet, es brauche auch Konzepte, ja, ganze Arbeitsweisen und Geschäftsmodelle müssten sich ändern, will Ihnen nur in die Parade fahren. Augen zu, Ohren zu, siehe Punkt Fünf. Es wird sich schon alles weisen. 

7. Seien Sie aktionistisch!

Wenn die Kritiker dennoch zu laut werden: Zeigen Sie sich handlungsfähig. Aber erst, wenn es gar nicht anders geht! Alles andere wäre eine Schwäche. Doktorn sie dann an verschiedenen Stellen des Systems herum, das beruhigt die Gemüter. Mit Ihnen geht's zwar nicht nach vorne, aber immerhin laufen Sie schnell im Kreis!

8. Vergrößern Sie die Bürokratie!

In unruhigen Zeiten braucht es Sicherheit! Protokolle, Verordnungen und Anträge sind wichtig, damit alles seine Ordnung hat. Alle müssen wissen, was richtig und was falsch ist. Wo kämen wir sonst hin, wenn jeder täte, was es gerade braucht!

Bonus-Tipp: Gestalten Sie die Unterschriftenrichtlinie in Ihrer Organisation auf jeden Fall so, dass alles über Ihren Schreibtisch muss. Nur so behalten Sie den Laden im Griff. 

9. Beharren Sie auf formale Qualifikation! 

Nachweise und Stempel sind wichtig, das gilt auch für Ihre Bewerber. Beharren Sie deshalb auf formale Bildunsgnachweise, auf Zeugnisse und Zertifikate! Was man nicht nachweisen kann, existiert nicht. Nur so können Sie sicher sein, dass Ihre Leute praktisch nicht können, was Sie planen, von ihnen in fünf Jahren zu brauchen. 

10. Kommunizieren Sie! Nicht. Doch.  

Zu guter Letzt: Kommunizieren Sie am besten möglichst wenig. Ihre Anweisungen sind schließlich klar und deutlich. Was braucht es noch mehr?!

Falls Sie doch zum Reden genötigt werden: Sagen Sie niemals, was Sie tun! Tun Sie niemals, was Sie sagen! Kommunizieren Sie möglichst widersprüchlich. Sollte deshalb Unruhe in Ihrer Organisation aufkommen, denken Sie daran: Wer im Dunst der Gerüchteküche steht, sieht auch keinen Ausweg aus Ihrem Unternehmen.

In diesem Sinne: Gutes Gelingen! 

Kommentare

  • Thomas19.Dec.2020

    Die 10 Tipps sind dermaßen spektakulär auf den Punkt gebracht, dass ich insgeheim ein verschwörerische Zusammenarbeit mit Frau Gebauer vermuten würde, wenn ich es nicht besser wüsste..!

  • Birgit21.Dec.2020

    Ganz schön gruselig, in jedem einzelnen Punkt meine Chefin hier in Bawü wiederzuerkennen.

  • Monika30.Jan.2021

    Wusste gar nicht, dass Sie meinen Chef kennen.


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